MAPRO Gasgebläse nach ATEX (EG-Richtlinie 94/9/EG)

Alle im folgenden genannten Daten beziehen sich auf Biogas mit einer Eingangstemperatur von ca. 35°C. Die genauen Volumenströme bei bestimmten Differenzdrücken entnehmen Sie bitte den Prospektdaten, die Sie unter "Downloads" abrufen und ausdrucken können.
Es sind Gebläse mit einer Fördermenge von 4 m3/h bis 2.500 m3/h bei Druckdifferenzen bis zu 800 mbar erhältlich.
Die Gebläse arbeiten nach dem Prinzip der dynamischen Verdichtung und sind typische Radialgebläse oder Seitenkanalgebläse. Alle gasberührten Teile sind gasfest imprägniert und die Gehäusehälften werden mit Silikon bzw. PTFE abgedichtet. Die Gebläse sind technisch dauerhaft dicht, wenn sie im Rahmen der Wartungsintervalle überprüft werden.

Folgende Modelle sind lieferbar:

Radialgebläse Typ MCF 500 für max. 2.500 m3/h bei max. 170 mbar Druckerhöhung

Mehrstufige Radialgebläse Typ CM 310 für max. 1.000 m3/h bei max. 600 mbar Druckerhöhung

Seitenkanalgebläse Typ CL für max. 900 m3/h bei max. 500 mbar Druckerhöhung

Seitenkanalgebläse Typ Turbotron für max. 1.700 m3/h bei max. 800 mbar Druckerhöhung

Vergleich Radialgebläse zu Seitenkanalgebläse:
Da Seitenkanalgebläse einen kleinen Luftspalt von ca. 0,2 bis 0,3 mm zwischen Impeller und Gehäuse haben, können diese zwar einen hohen Druck aufbauen, sind aber durch den kleinen Luftspalt empfindlicher gegen Wasser und Schmutz. Deshalb sollten hier stets Ansaugfilter und eine gute Entwässerung vorgesehen werden.

Radialgebläse haben einen großen Luftspalt zwischen Impeller und Gehäuse und sind deshalb kaum empfindlich gegen Wasser und Schmutz.Auf ein Ansaugfilter kann in der Regel verzichtet werden. Eine Wasserabscheidung ist grundsätzlich immer sinnvoll. Auf einen Umlaufregler oder Bypass kann bei Radialgebläsen ebenfalls verzichtet werden.

Bei kleinen Volumenströmen (bis ca. 400 m3/h) sind Seitenkanalgebläse preislich meist die interessantere Lösung.

Konstruktion (gemeinsame Merkmale aller Verdichtertypen)

Zur Ansaugung oder Verdichtung entflammbarer Gase, wie Biogas, Klärgas, Erdgas, Deponiegas, Grubengas und andere Gase, deren Flammpunkt mehr als 200 ° C (T3) beträgt, steht eine speziell für diesen Zweck ausgelegte Produktlinie zur Verfügung, die über folgende Eigenschaften verfügt:

Gehäuse und Laufrad sind aus komplett funkengeschützter Aluminiumlegierung aufgebaut.
Teile, die mit Gas und der Umgebung in Kontakt kommen, sind mit Loctite imprägniert und dauerhaft dicht. *) Siehe Dichtheit von Apparaturen b)
Die Gehäusehälften sind versiegelt.
Die Antriebswelle ist mit speziellen schmierfreien, doppelt wirkenden Lippendichtringen versehen.

Grundsätzlich ist kein MAPRO Gebläse das für die Verdichtung und Förderung von Gasen ausgelegt ist, eine Zündquelle. Nach allgemeiner Einschätzung kann deshalb auf Flammensperren vor und nach dem Gebläse verzichtet werden. Siehe hierzu auch BGI 5033, Absatz 3.11, (früher GUV-I 8594), www.arbeitssicherheit.de/media/pdfs/bgi_5033.pdf


Explosionsgeschütze Elektromotoren mit Schutzklasse EEx-d IIB T3 – IP55 (ATEX Kategorie 2G) oder nichtfunkende Motoren vom Typ nA (ATEX Kategorie 3G) stehen zur Auswahl.
Motoren gemäß NEMA, SABS und anderen Standards sind ebenfalls auf Anfrage erhältlich. Eine preiswerte „KOMPAKT-VERSION“ ist je nach ATEX Kategorie bis zu einer Leistung von 18,5 kW lieferbar. Bei dieser Ausführung wird das Gebläse direkt von der Motorwelle angetrieben.
Für andere Motorleistungen oder für besonders hohe Druckdifferenzen sind Maschinen mit freien Wellenenden, sowie Maschinen mit flexiblen Wellenkupplungen oder Riemenantrieb lieferbar. Bei letzteren bestehen die Antriebsabdeckungen aus funkenfreiem Material.

Haupteinsatzgebiete

Gasdruckerhöhung für Blockheizkraftwerke (BHKW) bei Biogas- Erdgas-Klärgas- und Deponiegasanlagen
Gasspeicherung
Befeuerung von Brennern, Öfen oder Gasturbinen
Absaugung von Biogas oder Erdgas aus Gasometern, etc.
Überwindung von Druckverlust bei langen Rohrleitungen

Maschinen mit Gasrückführung (Bypass) Nur bei Seitenkanalgebläsen erforderlich!

Zur Erzeugung variabler Volumenströme bei weitgehend konstantem Druck, wird ein mit einem geeignetem Drucksicherheitsventil versehener Bypass zwischen Auslass-und Ansaugstutzen installiert. Dies ist eine einfache und effektive Lösung. Bei geringer Gasabnahme erhöht sich der Druck. Sobald der eingestellte Druckpunkt erreicht ist, öffnet sich das Ventil und das überschüssige Gas wird dem System über den Bypass erneut zugeführt.
Je nach Eintrittstemperatur ist das Bypass-Kreislaufsystem in der Lage, die volle Verdichterkapazität im Kreislauf zu fahren. Folglich kann der Verdichter weiterlaufen, selbst wenn der angeforderte Volumenstrom gleich null ist.

Bei hohen Differenzdrücken ist der intgerierte Bypass keine optimale Lösung, weil eine Rückkühlung des Gases nicht möglich ist. In solchen Fällen ist der Einsatz eines externen Umlaufreglers angebracht.

Einsatz eines Umlaufreglers - Nur bei Seitenkanalgebläsen erforderlich

Externe Umlaufregler haben gegenüber dem eingebauten Bypass den Vorteil, dass der Druck sehr konstant gehalten wird und nicht in Abhängigkeit des Förderstromes steigt oder abnimmt. Außerdem lässt sich eine Gasrückkühlung installieren. Wenn also der Einhaltung eines bestimmtes Druckes eine hohe Bedeutung beigemessen wird oder bei hohen Differenzdrücken hohe Temperaturen entstehen, die ggf. eine Rückkühlung erforderlich machen, ist die Verwendung eines externen Umlaufreglers angebracht.

Dichtheit von Apparaturen

Gemäß BGV B6 (früher VBG61, TRB 600 Nr. 5) sind Apparaturen auf Dauer technisch dicht, wenn

a) sie so ausgeführt sind, dass sie aufgrund ihrer Konstruktion technisch dicht bleiben

oder

b) ihre technische Dichtheit durch Instandhaltung und Überwachung ständig gewährleistet wird.

MAPRO Gasgebläse fallen unter Absatz b)

Verwendung von Frequenzumrichtern

Mit Frequenzumrichtern lassen sich MAPRO Gasgebläse in einem weiten Volumenstrombereich regeln. Um die Motorkühlung weiterhin zu gewährleisten ist der Drehzahlbereich nach unten begrenzt. Nach oben wird die Drehzahl durch die maximal zulässige Umfangsgeschwindigkeit und durch den Nennstrom des Elektromotors begrenzt. Bei der Steuerung mit Frequenzumrichtern müssen die Motoren vor Überhitzung geschützt werden. Deshalb dürfen nur Motoren mit Temperaturfühlern eingesetzt werden.

Mit welchen Drehzahlen das ausgewählte Gebläse betrieben werden darf, erfahren Sie auf Anfrage (in der Regel liegt die Drehzahl zwischen 2.300 und 3.600 min-1)

Eine ideale Kombination bei Seitenkanalgebläsen ist die Verwendung eines internen Bypasses / Umlaufregler in Verbindung mit einem Frequenzumrichter.
14. Nov. 2017